Preisexplosion an Wiener Schulen stoppen

Landtagsabgeordneter
Sprecher für Bildung und Wissenschaft
„Mehr Geld für Elementarbildung, eine gemeinsame Schule, und mehr Geld für Schulen mit großen Herausforderungen.“
Es gibt 3 große Herausforderungen. Erstens ist unser Bildungssystem systemisch extrem ungerecht. Der Bildungsgrad und die Herkunft der Eltern bestimmen die eigenen Bildungschancen mehr, als das eigene Können. Zweitens gehen die unterrichteten Inhalte an den Interessen und Bedürfnissen der Kids und Jugendlichen vorbei. Die Inhalte sind veraltet und teils einfach fad. Und drittens, ist die Art und Weise, wie wir unterrichten und Lehren großteils veraltet und raubt den Kids und Jugendlichen Spaß und Freude am Lernen.
Das erste Problem muss auf systemischer Ebene gelöst werden, durch mehr Geld für Elementarbildung, durch eine gemeinsame Schule und mehr Geld für Schulen mit großen Herausforderungen. Der zweite und dritte Punkt braucht wohl ein Umdenken in der Lehrer:innenausbildung und im Bildungssystem generell. Einige Schulen und viele Lehrer:innen zeigen es schon vor, wie man jene Inhalte, die spannend und wichtig sind, so unterrichten kann, dass die Kids ihre Freude, ihre Interessen und ihre Talente behalten und kennenlernen. Wir müssen es schaffen, dass das an allen Schulen so ist.
Warum bist du Politiker geworden?
Als Lehrer an einer Mittelschule habe ich jeden Tag gesehen und erlebt, wie enorm ungerecht und veraltet unser Schulsystem ist. Diese Ungerechtigkeit muss auf systemischer Ebene geändert werden. Ich wollte und will dabei mithelfen, das Bildungssystem fairer und zeitgemäßer zu gestalten und bin daher in die Politik gegangen.
Geht dir der Unterricht ab, wenn du jetzt Vollzeitpolitiker bist?
Ja, absolut. Es gibt, bei aller Anstrengung und Herausforderung, kaum etwas erfüllenderes, lustigeres und schöneres, als Unterrichten. Die Kids und der Unterricht, das täglich Lernen und eine Wirkung auf jemanden zu haben, gehen mir ab.
Warum macht es Spaß, Politiker zu sein?
Ich darf mich jeden Tag mit dem Thema beschäftigen, das mich seit Jahren am meisten interessiert, viele spannende, intelligente und coole Leute treffen und dabei noch was Sinnvolles für die Allgemeinheit machen.
In der Politik muss man Kompromisse schließen, fällt dir das schwer?
Nein. Das ganze Leben besteht aus Kompromissen, die Politik auch. Die Wahrheit hat sowieso niemand für sich gepachtet.
Ist es manchmal auch frustrierend?
Ja, absolut. Die meisten Dinge sind sehr abstrakt, brauchen sehr viel Geduld und sind komplex.
Was wolltest du als Kind werden?
Bauarbeiter
Klimakatastrophe. Bildungsnotstand und nochmal Klimakatastrophe.
Die drei großartigsten Dinge, die wir aus einer anderen Metropole dringend nach Wien bringen müssen sind:
Das Wien meiner Träume in 10-15 Jahre gibt allen Menschen die Chance ein gutes, selbstbestimmtes Leben zu führen, egal woher man kommt. Das ist möglich durch ein gerechtes Bildungssystem, Schulen, die allen Chancen geben, genug Arbeitsplätze und eine gute Grundversorgung. Dazu ist das Wien meiner Träume viel grüner, weitestgehend frei von Autos und lebensfroh.
Welche Hobbies hast du?
Skitouren, Wandern, eigentlich jeder Bergsport, Lesen, Laufen und Theater
Worüber kannst du lachen?
Gutes Kabarett, „Friends“ und mich selbst
Wieviel Zeit verbringst du am Handy?
Leider viel zu viel.
Wer ist dein Vorbild?
Politisch: Johanna Dohnal. Ansonsten auch der Marathonweltrekordhalter Eliud Kipchoge wegen seiner Herangehensweise an den Sport und Disziplin oder der Kletterer Alex Honnold, der zeigt, was das menschliche Gehirn alles im Stande ist zu leisten.
Bildungssprecher
Lehrer
Mitbetreiber des Blogs „Schulgschichtn“ www.schulgschichtn.com
ehem. Klassenvorstand an der NMS Schwechat
Studium an der WU Wien (Volkswirtschaft) und
University of Edinburgh
Comparative Education MA, UCL (University College London)