FAQs
Du hast eine Frage zu unserer Kampagne zu leistbarem Wohnen in Wien? Hier haben wir für dich Antworten auf die häufigsten Fragen zusammengestellt.
Ihr seid doch viel zu langsam mit euren Klimaschutzmaßnahmen! Ihr solltet endlich was tun!
Wir sind genauso ungeduldig wie Sie. Das alte Blockade-Denken gegen Klimaschutz, egal welcher Partei, können wir uns nicht mehr leisten. Wir haben viele wichtige Klimaschutzgesetze auf den Weg gebracht: Klimaticket, Ausbau von grüner Energie, Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Und wir haben damit die Trendwende in Österreich geschafft. Jetzt gilt es dranzubleiben. Ohne die Grünen droht das alte Denken zurückzukehren. Das sieht man im Wiener Gemeindebau, wo genau gar nichts weiter geht. 8 Solaranlagen, 0 Wärmepumpen in 1684 Gemeindebauten. Eine traurige Bilanz der SPÖ. Das muss schneller gehen.
Kaum jemand kann sich einen teuren Heizungsaustausch oder thermische Sanierungen leisten. Wie soll das gehen?
So gut wie alle Menschen leiden unter den hohen Energiekosten. Viele wissen nicht, wie sie ihre Rechnungen zahlen sollen. Dies liegt hauptsächlich daran, dass Öl teurer wird, insgesamt weniger Öl gefördert wird und beim Gas versucht wird, die Abhängigkeit von Russland zu vermindern. Doch unsere Abhängigkeit von russischem Gas treibt die Preise hoch. Um uns davon zu befreien, sollten wir unsere Gebäude besser isolieren und auf erneuerbare Energien umsteigen. So verschwenden wir weniger Energie und werden unabhängiger von Russland.
All diese neuen Geräte, wie Solarpaneele und E-Autos verbrauchen wertvolle und seltene Rohstoffe. Beim Abbau von Lithium wird immens viel Wasser verbraucht. Wie könnt ihr das vertreten?
Das stimmt. Wir müssen die Wende zu einer Kreislaufwirtschaft schaffen, in der wir alles wiederverwenden. Das gilt auch für unsere Wohngebäude. Deshalb kämpfen wir gegen Abriss- Spekulation. Denn 2/3 der Treibhausgasemissionen im Gebäudesektor entstehen beim Neubau von Gebäuden. Die Förderung von Öl ist sehr energieintensiv und hat schon viele Umweltkatastrophen verursacht. Davon müssen wir weg. Deswegen: Sanieren, reparieren.
Wo ist denn eure Klimakrise? Alles ein Schmafu!
Der heurige Sommer war nur ein Ausblick darauf, was uns bevorsteht, wenn wir nicht rasch gegensteuern. Hitze, Brände, Überschwemmungen, Stürme. Es hat das natürlich alles schon gegeben. Aber die Heftigkeit der Verwüstungen und das Ausmaß der Katastrophen nimmt massiv zu. Das hängt mit der globalen Erhitzung zusammen. Wenn wir dagegen nichts tun, haben unsere Kinder keine lebenswerte Erde mehr, das muss uns klar sein. Unabhängig von der Klimakrise belasten Energieabhängigkeit und schlechte Gebäudeisolierung unsere Finanzen erheblich.
Was habe ich davon, wenn die Stadt Wien Hauseigentümer:innen bei der Sanierung auf Klimaschutzstandard unterstützt?
Geförderte Sanierungen haben klare Bedingungen: Bezahlbare Mieten für mindestens 10-15 Jahre mit unbefristeten Verträgen. Eigentümer:innen erhalten finanzielle Unterstützung und geben sie durch günstigere Bedingungen an die Mieter:innen weiter. Das bedeutet für dich: niedrigere Energiekosten, bessere Wohnqualität, bezahlbare Miete und ein unbefristeter Vertrag.
Auf mich als Vermieter, kommen immer mehr Kosten zu. Jetzt muss ich auch noch die Maklerkosten selber tragen, neben steigenden Instandhaltungskosten und dem Mietpreisdeckel. Ihr Grünen stellt euch die Welt einfach vor.
Unser Vorschlag zur Klimaschutzsanierung fördert Eigentümer:innen, damit sie Häuser bzw. Wohnungen klimafit machen können. Das erhält die Bausubstanz und damit das Eigentum. Gleichzeitig fordern wir auch einen Beitrag von Eigentümer:innen: Nämlich leistbare und langfristig angelegte Mieten. Die Klimaschutzsanierung ist orientiert am früheren Modell der Sockelsanierung. Dabei wurden bis zu 100 Prozent der Investitionskosten gefördert, um die Substandardwohnungen wegzubekommen. Jetzt stehen wir vor einer ähnlich großen Herausforderung wie damals: Wir wollen die Treibhausgasemissionen wegbekommen. In unserer Befragung setzen wir deshalb auch einen Fokus auf die geförderte Sanierung.
Warum redet ihr immer nur von der Senkung der Gemeindebau-Mieten? Die Leute im Gemeindenbau zahlen doch eh schon fast nichts! Wann helft ihr endlich den normalen Menschen?
Wir setzen uns für günstige Mieten für alle ein. Auf die Mieten im Gemeindebau hat die Stadt Wien direkt Einfluss. Wenn diese Mieten niedrig bleiben, begünstigt das auch die Mietpreise in anderen Mietwohnungen in Wien.
Weiters ist es eine Frechheit, dass Wien jedes Mal die Mieten maximal erhöht. Im vergangenen Jahr machte Wiener Wohnen 38 Millionen Euro Gewinn. Wir wollen, dass die Mieten im Gemeindebau zum Vorbild werden und mit 2 Prozent pro Jahr gedeckelt werden.
Der Mietpreisdeckel ist ein Lacher, der hilft genau niemandem! Die Inflation nächstes Jahr ist niedriger als euer 5%-Deckel!
Es geht bei den kommenden Mieterhöhungen nicht um Prognosen, sondern um die realen Inflationswerte der letzten beiden Jahre. Bei Genossenschaftswohnungen wären das 15% Mieterhöhung – ein Wahnsinn! Das deckeln wir auf 5%. Das heißt, die jährliche Erhöhung liegt bei ca. 2,5%. Das ist eine starke Entlastung. Ähnlich ist das bei den Richtwertmieten. Da wäre bei der nächsten Erhöhung die Inflation von 2023 und 2024 ausschlaggebend. Nach jetzigen Schätzungen wäre eine Erhöhung um ca. 12% zu befürchten. Auch das deckeln wir auf 5%.
Das heißt, die jährliche Erhöhung liegt bei ca. 2,5%. Natürlich hätten wir auch gerne etwas für die freien Mieten getan. Viele freie Mietverträge hängen aber an Richtwert- und Kategoriemieten und sind somit jetzt auch geschützt. Auch in Wien können wir viel dafür tun, dass Wohnkosten günstiger werden. Insbesondere im Energiebereich.
Ihr könnt euch nicht durchsetzen, dieser Mietpreisdeckel kam zu spät und hilft mir nicht.
Wenn wir alleine regieren würden, wäre die Mietpreisbremse schon viel früher gekommen. Dann hätten wir auch längst nicht mehr dieses Mietrecht von SPÖ und ÖVP aus den 90ern. Befristungen, fehlende Transparenz, fehlende Anwendbarkeit auf Neubauten: Das alles würden wir ändern, wenn es dafür eine Mehrheit im Parlament gäbe. Wir sind hart geblieben und haben jetzt wichtige Verbesserungen durchgesetzt. Gleichzeitig kämpfen wir für weitere Verbesserungen. Und hier in Wien kann man auch viel tun.
Ich kann nicht mal einen Antrag auf eine Gemeindebauwohnung stellen, obwohl ich nicht viel verdiene. Ich als Österreicher:in habe keine Chance! Da solltet ihr endlich mal was machen!
Wir wollen, dass deutlich mehr Gemeindewohnungen errichtet werden. Gleichzeitig soll kontrolliert werden, ob die Menschen ihre Gemeindewohnung noch nutzen. Dass der Millionär Sigi Wolf noch eine Gemeindewohnung hatte, obwohl er seit Jahrzehnten nicht mehr dort gemeldet war, ist eine Sauerei. Bisher weigert sich die SPÖ aber das zu überprüfen. Eine Gemeindewohnung ist keine Theater- oder Vorsorgewohnung. Das müssen wir klarstellen.
Meine Nachbarin vermietet unerlaubt ihre geförderte Genossenschaftswohnung weiter, was kann ich da machen?
Für solche Fragen ist die Genossenschaft zuständig. Der kann man das melden.
Die Grünen arbeiten immer mit dem Gießkannenprinzip, diese Stromkostenbremse ist ja nichts Nachhaltiges…
Die Stromkostenbremse wird mit den Einnahmen aus einer Übergewinnsteuer der Energieunternehmen finanziert. Wir mussten aufgrund der vom russischen Angriffskrieg verursachten Energiekostenkrise schnell und entschlossen helfen. Gleichzeitig arbeiten wir an der Unabhängigkeit von russischem Gas & Öl. Grüne Energie befreit uns von dieser Abhängigkeit. Die SPÖ in Wien tut da leider viel zu wenig. Wir haben 8 Photovoltaikanlagen, 0 Solarthermieanlagen und 0 Wärmepumpen in 1684 Gemeindebauten. Während überall sonst Photovoltaik boomt, verschläft Wien die Energiewende. Das müssen wir ändern.
Meine Pension wird nicht angepasst an die Inflation, Mieten schon. Mir bliebt immer weniger Geld?
Die Pensionen werden dieses Jahr um 9% erhöht. Wir haben in den vergangenen drei Jahr unter grüner Regierungsbeteiligung die niedrigen Pensionen deutlich über dem Verbraucherpreisindex erhöht. Gleichzeitig haben wir eine Strompreisbremse eingezogen. Eine frühere Mietpreisbremse hat die ÖVP verhindert. Aber wir werden jetzt eine Mietpreisbremse gegen die kommenden Mieterhöhungen umsetzen. Auch in Wien können wir viel dafür tun, dass Wohnkosten günstiger werden. Insbesondere im Energiebereich.
Manche Zinshäuser sind nicht mehr zeitgemäß, wenn die Menschen noch ein Klo am Gang haben. Warum sollen wir diese Häuser behalten?
In Wien wurden viele Substandardwohnungen aufgewertet, wodurch veraltete Gemeinschaftseinrichtungen, wie ein Klo am Gang, fast verschwunden sind. Wir wollen, dass in Wien alle Wohnungen klimaneutral werden, durch thermische Sanierungen und Umstellung auf erneuerbaren Energiequellen. Die Stadt Wien soll das großzügig subventionieren. So wird Wien nicht nur klimaneutral, sondern die Wiener:innen werden auch langfristig finanziell entlastet. Der Neubau von Häusern verbraucht ein Vielfaches an Energie als eine Sanierung. Zugleich verschwinden günstige Wohnungen, wenn alte Häuser abgerissen werden – und meist entstehen teure Eigentumswohnungen.
Ist es nicht besser für die Umwelt, statt Altbauten, neue, klimaneutrale Häuser zu bauen?
Zwei Drittel der Treibhausgasemissionen im Gebäudesektor entstehen beim Neubau. Der übrige Anteil entsteht im Betrieb. Um klimaneutral zu werden, müssen daher Abrisse zur absoluten Ausnahme werden. Es ist folglich besser bestehende Gebäude zu sanieren, als sie abzureißen und neu zu bauen. Aus diesem Grund setzen wir uns dafür ein, Abriss-Spekulationen zukünftig zu verhindern.
Wir haben ein altes Haus in unserer Gasse, wo niemanden mehr wohnt. Wir vermuten, dass es bald abgerissen wird? Was können wir tun, um das zu verhindern?
Wichtig ist, die Wahrnehmung an die Behörden (Baupolizei) und an politische Vertreter:innen (z.B. die Grünen) zu melden. Öffentlicher Druck ist oft sehr wirksam gegen Abriss-Spekulation. Wenn (nur) noch wenige Mieter:innen im Haus sind, gilt es auch diese zu unterstützen, weil ein Abbruch deutlich einfacher zu verhindern ist, wenn noch Mieter:innen im Haus wohnen. Die Regeln gegen Abriss-Spekulation müssen verschärft werden.
Was habe ich davon, wenn eine Leerstandsabgabe eingeführt wird? Die Wohnungen stehen ja nach wie vor leer?
Die Leerstandsabgabe soll es unattraktiv machen, Wohnungen leerstehen zu lassen. Dadurch können mehr leere Wohnungen auf den Markt kommen, was den Druck auf den Wohnungsmarkt verringert und letztendlich die Mieten senkt. Diejenigen, die trotzdem ihre Wohnung leerstehen lassen, müssen eine Abgabe zahlen, die zur Finanzierung von öffentlicher Infrastruktur verwendet wird, von der wir alle profitieren. In Salzburg, der Steiermark und Tirol wurde vor kurzem eine Leerstandsabgabe eingeführt. In Wien blockiert die SPÖ jedoch diesen Vorschlag.
Ich vermiete meine Wohnung immer über Airbnb, wenn ich auf Urlaub fahre. Darf ich das nicht mehr?
Die ursprüngliche Idee von Airbnb, die eigene Wohnung kurzfristig zu vermieten, soll natürlich weiter möglich sein. Wir wollen aber verhindern, das gewinnorientierte Unternehmen Wohnungen dauerhaft als Ferienwohnungen zweckentfremden. Deshalb gibt es einen Vorschlag für ein neues Gesetz, das die Vermietung auf 90 Tage im Jahr beschränken würde.
Das Grundstück meines Kleingartenhauses steht auf gepachtetem Grund der Stadt Wien. Das bedeutet, dass alles, was ich investiere, eventuell nicht an meine Enkelkinder vererbt werden kann. Wie kann ich da längerfristig investieren?
Kleingärten sollen nicht privatisiert werden, weil sie damit zum Spekulationsobjekt werden. Wenn die Stadt die Kleingärten verkauft, dann setzt das eine Preisspirale nach oben in Gang, die den Kleingarten für normale Menschen nicht leistbar macht. Spekulation mit Grund und Boden macht unsere Mieten teurer. Der SPÖ-Bezirksvorsteher des 22. Bezirks ist dafür ein besonders schlechtes Beispiel.
Ich wohne in einem verfallenen Altbau, es schimmelt in meiner Wohnung, was kann ich tun?
Die Vermieter:innen/Eigentümer:innen haben Instandhaltungspflichten. Am besten wendet man sich an eine Mieter:innenschutzorganisaton (Arbeiterkammer, Mieterhilfe Wien, Mietervereinigung). Die unterstützen im Einzelfall. Schimmelbildung ist jedenfalls in der Regel eine konkrete Gesundheitsgefährdung und muss vom Eigentümer/von der Eigentümer:in behoben werden. Im Fall von groben Missständen macht es Sinn sich gleich an die Behörden zu wenden, wenn Eigentümer:innen der Aufforderung zur Behebung des Missstandes nicht nachkommen.