Viktoria Spielmann

Landtagsabgeordnete
Sprecherin für Soziales und Frauen

Porträtfoto Viktoria Spielmann vor einem grauen Hintergrund

Keine Sozialpolitik ohne Feminismus und kein Feminismus ohne Fokus auf die soziale Dimension! Beides ist untrennbar miteinander verbunden!

Viktoria auf Social Media

meine VISION:
Feminismus und soziale Gerechtigkeit für alle!

Feminismus

Ist für Frauen in Wien ein selbstbestimmtes Leben ohne Gewalt und Sexismus unabhängig von der Herkunft und Bildungsstatus möglich?
Ein selbstbestimmtes Leben ohne Gewalt und Sexismus für alle Frauen ist nicht nur für Wien eine wichtige Vision, sondern eine universelle Version, für die ich mich täglich zusammen mit vielen anderen grünen Frauen einsetze. Dafür ist noch viel zu tun. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass angesichts der konservativen österreichischen Gesellschaft in Österreich Frauen in Wien noch am ehesten Zugang zu einem selbstbestimmten Leben haben, weil es hier eine sehr gute soziale Infrastruktur gibt.

Frauen verdienen viel weniger als Männer. Was muss passieren, damit die Einkommensschere kleiner wird und nicht noch weiter auseinander geht?
Das Problem muss an mehreren Stellen bekämpft werden:

  • Arbeitszeitverkürzung auf 35 Stunden pro Woche bei vollem Lohnausgleich: Wenn die Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich auf 35 Stunden verkürzt wird, profitieren Frauen ganz besonders, weil sie überdurchschnittlich viel Teilzeit arbeiten. Fast 50% der Frauen in Österreich sind teilzeitbeschäftigt, während nur 11% der Männer teilzeitbeschäftigt sind. Für viele weibliche Beschäftigte würde eine Arbeitszeitverkürzung de facto eine Lohnerhöhung bedeuten, da sie in Folge entweder als Vollzeitarbeitende eingestuft sind oder sich der Gap zur Vollzeitarbeit verringert. Das stellt auch eine Absicherung gegen Altersarmut dar.
  • Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung für Kinder ab dem 1. Lebensjahr: Solange Frauen mit Betreuungspflichten ihre Arbeitszeit für unbezahlte Sorgearbeit verkürzen müssen, solange wird es eine hohe Teilzeitquote bei Frauen geben.
  • Verpflichtende Einkommensberichte für Unternehmen ab 35 Mitarbeiter:innen, in denen auch die einzelnen Gehaltsbestandteile angeführt werden.
  • Wirksame Gesetze mit klaren Sanktionen bei Nicht-Einhaltung wie z.B. in Island.

MEIN ANTRIEB, POLITIKERIN ZU WERDEN

Warum bist du Politikerin geworden?
Auf dieser Welt gibt es viele Ungerechtigkeiten und Herrschaftsverhältnisse wie Sexismus, Armut, Klimakrise, Rassismus, Antisemitismus, Kapitalismus etc., die mich wütend machen. Als ich zu studieren begann (als Erste in meiner Familie) wurde mir klar, dass ich da nicht mehr zuschauen, sondern selbst aktiv etwas dagegen machen will. Aktivismus ist gut und sehr wichtig, mir hat er aber irgendwann nicht mehr gereicht und ich wollte selbst Verantwortung übernehmen. Denn Veränderungen passieren nicht einfach so, für Veränderungen muss man kämpfen und zwar dort, wo sie ausverhandelt werden.

Ist es manchmal auch frustrierend?
Nicht nur manchmal. Aber das hat mich noch nie aufgehalten immer weiter zu machen – auch bei starkem Gegenwind 😉

Warum macht es Spaß, Politikerin zu sein?
Weil diese Tätigkeit unglaublich vielfältig ist und man dadurch viele Menschen und sich selbst besser kennen lernt. Es macht vor allem dann Spaß, wenn man dazu beiträgt die Lebensumstände der Menschen ganz konkret zu verbessern. Jeder noch so kleine Schritt ist ein Fortschritt.

In der Politik muss man Kompromisse schließen, fällt dir das schwer?
Das kommt auf den Kompromiss an 😉 Solange das Ergebnis ausgewogen ist und sich alle Luft zum Atmen lassen, fällt es mir nicht schwer. Schwer wird es dann, wenn man das Gefühl hat, dass das Gegenüber eigentlich nicht an Entgegenkommen interessiert ist.

Was wolltest du als Kind werden? 
Als Kind wollte ich Sängerin werden, denn meine Liebe für die Musik war bereits früh sehr stark ausgeprägt.

DIE ZUKUNFT AUS
MEINER PERSPEKTIVE

DIE GRÖSSTEN Probleme
unserer Zeit?

Solange es ein kapitalistisches Wirtschaftssystem mit einem massiven Wachstumsdogma gibt, solange wird es Ausbeutung der Vielen und Profite für die Wenigen geben. Das muss sich radikal ändern – vor allem auch wegen der dahinterliegenden Geschlechterverhältnisse, denn Frauen besitzen nicht mal ein Prozent des Weltvermögens. Diese Produktionsweise beutet aber nicht nur Marginalisierte und Lohnabhängige aus, sondern auch die Natur. Die Klimakrise ist ein Produkt des Kapitalismus, weil Umweltverschmutzung nach wie vor profitabel ist. Deshalb muss Klima-, Sozial- und Frauen:politik antikapitalistisch sein!

GROSSARTIGE DINGE AUS
ANDEREN METROPOLEN?

Was sind die drei großartigsten Dinge, die wir aus New York, London, Paris, Barcelona, Belgrad, Berlin oder aus einer anderen Metropole dringend nach Wien bringen müssen?
Tempo 30 wie in Paris, autofreie Innenstädte wie z.T. in Paris und Oslo, kostenloser öffentlicher Verkehr wie in Tallinn.

WIE SIEHT das Wien
deiner Träume AUS?

Meine Vision ist eine inklusive, feministische und klimasoziale Stadt, in der niemand Angst haben muss, verschieden zu sein. In diesem Wien gibt es eine Arbeitszeitverkürzung auf 35 Stunden pro Woche für alle bei der Stadt Wien (und deren Unternehmungen) Beschäftigten, höhere Löhne für Elementarpädagog:innen und im Pflege- und Sozialbereich, keinen Gender Pay Gap und keine Wohnungslosigkeit mehr. Dieses Wien hat eine Verkehrswende eingelegt, investiert in den massiven Öffi-Ausbau und macht mehr Platz für Fußgänger:innen, Radfahrer:innen und Grünraum.

ICH PRIVAT

Welche Hobbies hast du?
Wandern, Lesen (am Liebsten Graphic Novels), ins Theater und Kino gehen, Quality Time mit meinen Freund:innen, seit der Pandemie Puzzlen, Karten spielen.

Deine Lieblingsbuchhandlung?
Meine Lieblingsbuchhandlungen: Chicklit und die Buchhandlung Lerchenfeld.

Worüber kannst du lachen?
Über politische Realsatire, weil die Realität manchmal einfach sehr oft skurril genug ist. Und über Hasskommentare, die mir vorwiegend Männer schicken und glauben mich damit treffen zu können. Ich lache über ihre Kleingeistigkeit und fragile Männlichkeit.

Wer ist dein Vorbild?
Da gibt es einige: Rosa Luxemburg wegen ihrer revolutionären Ideen und ihrer ökonomischen Expertise. Käthe Leichter, die sich in der Arbeiter:innenbewegung des frühen 20. Jahrhunderts für die Sichtbarkeit der Arbeiterinnen stark gemacht und die AK Frauenabteilung begründet hat. Johanna Dohnal für ihre Widerständigkeit und den Willen, große politische Veränderungen zur Verbesserung der Lage von Frauen in Österreich durchzusetzen – auch gegen die eigene Partei.

Vicky Spielmann bei einer Demo in Wien

Viktoria SpielMann

Geboren 1987 in Tirol

Frauensprecherin
ehem. ÖH-Vorsitzende,
ehem. AK-Wien Rätin der AUGE/UG,
AMS-Angestellte

Pressefoto Viktoria Spielmann 1

Fotocredit by Anna Stöcher/2022

Pressefoto Viktoria Spielmann 2

Fotocredit by Anna Stöcher/2022