Wohngeld: Auf der Suche nach 2,4 Millionen

Foto eines kleinen Bubs der auf ein Panorama der Stadt Wien hinabschaut

Wohngeld: Auf der Suche nach 2,4 Millionen

Hat die SPÖ 2,4 Millionen Euro Steuergeld versenkt? Wir schalten jetzt den Stadtrechnungshof ein und fordern eine Reform der Wohnbeihilfe.

Die Reform der Wiener Wohnbeihilfe und der Wiener Mietbeihilfe wird seit über 10 Jahren diskutiert. Insbesondere eine Zusammenführung der beiden Leistungen würde Vorteile für Bürger:innen, aber auch einfachere Abläufe in der Verwaltung bringen. Wir haben kürzlich unser Modell für ein solches Grünes Wohngeld präsentiert. 

Wo sind die Millionen versickert?

Seit dem Jahr 2018 war im Fonds Soziales Wien ein “Fachbereich Wiener Wohngeld” eingerichtet. Für diesen Bereich sind laut den Jahresabschlüssen 2018-2021 Kosten von insgesamt 2,46 Millionen Euro angefallen. 2022 wurde der Fachbereich Wiener Wohngeld dann wieder aufgelöst.

In der Zeit seiner Existenz hat der Fachbereich nie Leistungen gefördert bzw. finanziert. Über Aufgaben und Tätigkeit des Fachbereichs geben weder Jahresabschlüsse noch Geschäftsberichte Aufschluss.

Foto von Georg Prack und David Ellensohn bei der Pressekonferenz "Wohngeld: Auf der Suche nach 2,4 Millionen - Grüne schalten Stadtrechnungshof ein"
Georg Prack und David Ellensohn präsentieren unser Prüfansuchen an den Stadtrechnungshof

Wohn- und Mietbeihilfe werden wie bisher von verschiedenen Magistratsabteilungen verwaltet. Wir begeben uns nun auf die Suche nach den aufgewendeten 2,46 Millionen Euro und schalten den Wiener Stadtrechnungshof ein.

„Wir fragen uns: Was genau war die Leistung dieses Fachbereichs? Wohin sind die 2,46 Millionen Euro am Ende versickert, beziehungsweise in welcher Schublade sind die Ergebnisse verschwunden? Und was wurde aus dem Plan, Wohn- und Mietbeihilfe zu einer einheitlichen, bürger:innennahen Leistung zusammenzuführen?“

David Ellensohn Klubobmann der Grünen Wien

Ergebnisse offenlegen, Wohngeld umsetzen

Der Reformbedarf bei Wohn- und Mietbehilfe wird anhand des aktuellen Rechnungsabschlusses der Gemeinde Wien offensichtlich. Die Ausgaben für Wohnbeihilfe sind 2022 erneut um 5 Millionen Euro auf einen Tiefststand von 48 Millionen gesunken. 2008 hat Wien noch doppelt so viel für Wohnbeihilfe ausgegeben (2008: 92 Mio Euro).

Berücksichtigt man Inflation und Bevölkerungswachstum hätte es 2022 schon dreimal so viel gebraucht, um die gleiche Wirkung zu erzielen (146 Mio Euro). Jedes Jahr fallen 1.500 Wiener:innen aus der Wohnbeihilfe, obwohl sie weiterhin darauf angewiesen wären. Wir fordern daher die Ergebnisse des Fachbereichs Wiener Wohngeld offenzulegen und eine Reform von Wohn- und Mietbeihilfe umzusetzen.

“Während wir auf eine für 2024 angekündigte Reform warten, verlieren 2023 tausende Wienerinnen und Wiener ihren Anspruch auf Wohnbeihilfe oder erleiden massive Einbußen. Obwohl mehr Menschen Unterstützung brauchen, werden auch 2023 weniger Menschen Unterstützung bekommen. Und diese Menschen darf die Stadtregierung nicht auf eine Reform, die irgendwo, irgendwie, irgendwann stattfindet, vertrösten.”

Georg Prack Landtagsabgeordneter, Wohnsprecher