Die Bim zum Öffi-Champion machen
Wir präsentieren unser Öffi-Paket mit 17 neuen Straßenbahnlinien, Grüner Welle, besseren Intervallen und der Beibehaltung der 365 Euro Jahreskarte.
Halb Wien ist Baustelle wegen des U-Bahn-Baus – und so wichtig die Wiener U-Bahn für die Menschen ist, versorgt sie doch primär Gegenden, die schon recht gut mit Öffis versorgt sind. Sorgenkinder bleiben die Außenbezirke. Straßenbahnen können hier zu den Champions des Wiener Öffi-Netzes werden: Sie sind rasch zu bauen, günstig, komfortabel und haben viel Kapazität.
Straßenbahn als Champions der Urbanität
Die Stadt Wien hat zum Ziel, dass im Jahr 2025 20 Prozent und bis zum Jahr 2030 nur noch 15 Prozent der Wege in der Stadt mit dem Auto zurückgelegt werden. Dahin ist es leider noch weit, seit Jahren verharrt dieser Wert bei 26-27 Prozent. Statt Autoverkehr zu reduzieren, will die Stadt mit dem Lobautunnel noch mehr Verkehr nach Wien ziehen, dabei wird der ÖV-Ausbau auch in der Verkehrsprüfung als günstigere Alternative zur Lobautobahn genannt.
„Die Verbindung zwischen Klimaschutz und sozialer Gerechtigkeit zeigt sich im Verkehr durch schnelle und verlässliche Öffis. Diese sind nicht nur ein Gewinn für unsere Umwelt, sondern auch eine Entlastung für’s Geldbörserl. Für das Wien von morgen brauchen wir noch mehr, bessere und günstigere Öffis.“
Judith Pühringer Stadträtin, Parteivorsitzende
Wien wuchs und wächst weiter, vor allem in den Außenbezirken, wo der öffentliche Verkehr schlecht ausgebaut und viele Menschen aufs Auto angewiesen sind. Doch bis auf den U-Bahn-Ausbau, der primär bereits recht gut mit Öffis versorgte Gebiete betrifft, geht beim Öffi-Ausbau nicht viel weiter. In der vergangenen Regierungsperiode wurde keine einzige Erweiterung des Straßenbahnnetzes realisiert. Die letzte Verlängerung einer Straßenbahnlinie datiert aus dem Oktober 2020 (Linie O in der Leopoldstadt), als die Grünen noch in der Stadtregierung waren.
Kürzungen, Pannen, Störungen
Die vergangenen Jahre waren von Kürzungen, Pannen, Baustellen und großer Störungsanfälligkeit gezeichnet. Wetterextreme, die unsere Infrastruktur (etwa die U4 und U6 nach dem tausendjährlichen Hochwasser) gefährden, werden häufiger. Noch immer hinken die Wiener Linien bei der Gleiserneuerung hinterher. Auch U- und Schnellbahnen müssen für Sanierungen etc. immer wieder eingestellt werden. Dann merkt man, dass das Wiener Öffi-Netz seine Belastungsgrenzen übersteigt. Wir wollen daher ein nachhaltiges, resilientes Öffi-Netz von morgen, dass Störungen, nötige Bauarbeiten oder Ausfälle durch Wetterextreme auffangen kann.
Dabei sind Straßenbahnen die Champions der Urbanität. Sie sind um ein Vielfaches billiger und schneller zu realisieren als U-Bahnen, während der Komfort und die Kapazität im Vergleich zum Bus doppelt so hoch ist. Und: sie haben das beste Kosten/Nutzen-Verhältnis. Straßenbahnen beleben die lokale Wirtschaft entlang der Linien, um die Stationen floriert die Stadt. Außerdem sind die Stationen auf Straßenniveau, die Menschen haben viel kürzere Wege als etwa zur U-Bahn. Dabei sind sie extrem effizient und können mit grünem Strom betrieben werden. Mit einem Wort: Das perfekte urbane Verkehrsmittel.
Der Grüne Öffi-Plan für die kommenden 10 Jahre
Wir wollen die Straßenbahn in Wien um ein Drittel ausbauen! Der Grüne Öffi-Plan umfasst 17 neue Tramlinien bzw. die Verlängerung/Umlegung von 9 Linien. Der Vollausbau würde 68 km neue Gleise bedeuten (ein Drittel mehr als derzeit), mit geschätzten Baukosten von 1,7 bis 2 Milliarden Euro. Das ist im Vergleich mit der vom Bürgermeister so heftig betriebenen Lobauautobahn (bis zu 6 Milliarden Euro) oder dem U-Bahn-Linienkreuz U2/U5 (6 Milliarden Euro) ein Klacks.
Daneben schlagen wir noch zwei Schnellbuslinien, den Westbus (zwischen Gürtel und Vorortelinie) und den Ausbau des On-Demand-Busservices der Wiener Linien („Hüpfer“) in Stadtrandgebieten vor.
Weiters sollen 4 zusätzliche wichtige Schnellbahnverbindungen so schnell wie möglich – auf bestehenden Gleisen – in Betrieb genommen werden. Diese sind bereits im von Leonore Gewessler vorgestellten ÖBB Zielnetz geplant, doch um die Finanzierung muss weiter gekämpft werden.

Neue Öffis für Wien – Die ganze Liste
Hier findest du die Liste mit allen Details der geplanten Linien.
„Der Wiener Stadtregierung fehlt der Mut für große Würfe. Auch der zuletzt von der Stadtregierung präsentierte Wien-Plan hat keine einzige große Idee für das Wien von morgen. Mit unserem Öffi-Paket bringen wir diesen Mut zurück in die Stadt und machen die Bim zum Champion.“
Peter Kraus Stadtrat, Parteivorsitzender
unser plan:
- Ein Drittel mehr Straßenbahnen für Wien: Ein Plus an 68 km Gleisstrecke
- 17 neue Tramlinien und die Verlängerung von 9 Linien in den nächsten 10 Jahren
- Einen Fokus auf schlecht versorgte Gebiete, besonders in den Außenbezirken
- Querverbindungen, etwa vom 21. in den 22. oder vom 23. in den 10., damit man nicht immer zuerst ins Zentrum gondeln muss
- Entlastung bestehender Linien: Etwa durch die Reaktivierung der Straßenbahn 8 entlang des Gürtels
- Upgrade von stark genutzten Buslinien zu Straßenbahnen (Bsp. 48A)
- Stadtgrenzen überschreitende Linien (Modell Badnerbahn): Im Osten nach Schwechat, im Nord-Osten nach Großenzersdorf, im Nordwesten Richtung Wolkersdorf und im Süden die Reaktivierung der Kaltenleutgebenerbahn
„Ausfälle, Verspätungen und überfüllte Busse und Züge sollen künftig der Vergangenheit angehören. Darum wollen wir das Wiener Bim-Netz um ein Drittel erweitern“.
Kilian Stark Landtagsabgeordneter, Sprecher für Mobilität und Planung
Bessere Öffis – was es noch braucht
Leistbare Öffis – keine Preiserhöhung beim 365-Euro-Jahresticket: Das 365-Euro-Jahresticket bleibt ein zentraler Baustein der Wiener Verkehrspolitik, um nachhaltige Mobilität zu fördern und den öffentlichen Verkehr attraktiv zu gestalten. Das Ticket, das seit 2012 hunderttausenden Menschen den Zugang zu leistbaren Öffis ermöglicht hat, muss bis 2030 weiterhin ohne Preiserhöhung angeboten werden. Dies stellt sicher, dass auch in Zeiten steigender Lebenshaltungskosten der öffentliche Verkehr für alle leistbar bleibt..
Kurze Intervalle im öffentlichen Verkehr mit dem „2-3-5“-Modell: Dort, wo das Öffi-Netz schon dicht ist, ist es wichtig, die Intervalle zu verkürzen. Insbesondere zu den Hauptverkehrszeiten sind viele Linien überfüllt, die Menschen dicht an dicht gedrängt und können teilweise gar nicht mehr zusteigen. Darum schlagen wir das 2-3-5-Modell vor: Zur Hauptverkehrszeit sollen die U-Bahnen alle 2 Minuten, Straßenbahnen alle 3 und Busse mindestens alle 5 Minuten verkehren.
In der Peripherie, wo die Bevölkerungsdichte sehr gering ist, soll das On-Demand-Busservice der Wiener Linien („Hüpfer“) weiter ausgebaut werden, um auch in den Randgebieten von Wien flexible und bedarfsgerechte öffentliche Verbindungen zu bieten.
Schnellere Öffis, Grüne Welle für Straßenbahn und Bus: Viele Busse und Straßenbahnen verlieren in Wien viel Zeit an roten Ampeln oder im Stau. Zum Beispiel die Straßenbahnen bei der Gürtelquerung, weil dort der motorisierte Individualverkehr Vorrang hat. Wie das Beispiel Zürich zeigt, kann man diese Wartezeiten vermeiden, wenn man die Öffis konsequent bevorrangt. Die Möglichkeiten der Ampelbeeinflussung durch die Öffis müssen kompromisslos umgesetzt werden, um die Öffis schneller und attraktiver zu machen. Das Ziel ist „Wartezeit Null“ für Öffis. Nach dem Motto: „Halt nur an Haltestellen“.