Missbrauch: vorwürfe lückenlos aufklären
Die Missbrauchsvorwürfe in einem Wiener Kindergarten machen fassungslos. Um nun wieder Vertrauen zu gewinnen, braucht es vor allem eines: Aufklärung. Wir stellen dazu heute eine dringliche Anfrage an Bürgermeister Ludwig.
Der Kindergarten ist die erste Bildungseinrichtung. Dort sollen sich Kinder geborgen fühlen und behutsam auf das weitere Leben und Lernen vorbereitet werden. Vertrauen in die Personen, die die Kinder im Kindergarten betreuen, ist eine Grundvoraussetzung für das Funktionieren der Institution Kindergarten.
„Der aktuell in den Medien berichtete Fall in Penzing stellt eben dieses Vertrauen in Frage. Wie die Verwaltung in einem solchen Fall handelt oder wie sie handeln sollte, muss dringend aufgeklärt werden. Und wir fordern die umgehende Aufklärung des medial kolportieren Vorwurfes des Vertuschens von Missbrauch in einem Wiener Kindergarten.“
David Ellensohn, Klubobmann
Die wichtigsten Punkte der Dringlichen Anfrage:
- Wie viele Verdachtsfälle waren zum Zeitpunkt der Erstinformation bekannt?
- Warum wurde der zuständige Stadtrat erst nach mehr als einem Jahr von den Vorwürfen in Kenntnis gesetzt?
- Medienberichten zur Folge wurden die Eltern vermeintlich nicht direkt betroffener Kinder dieses Kindergartens nicht über die Vorwürfe in Kenntnis gesetzt. Warum nicht?
- Wann wurden Sie, Herr Bürgermeister, von den Vorwürfen in Kenntnis gesetzt? Haben Sie umgehend konkrete Maßnahmen angeordnet und wenn ja, welche?
Die Verwaltung der Stadt Wien und die Wiener Stadtregierung müssen mögliches Fehlverhalten im internen Prozess vollständig aufdecken. Alle relevanten Informationen zur lückenlosen Aufklärung – nicht nur aus strafrechtlicher Sicht – müssen herausgeben werden. Und es müssen umgehend ausführliche Präventionsmaßnahmen ergriffen werden. Opferschutz, im Konkreten der Kinderschutz und Prävention muss dabei das oberste Gebot der Stadt Wien sein.