Tag der Arbeitslosen 2022
Judith Pühringer –
Anlässlich des Tag der Arbeitslosen 2022 fordern wir eine sozial gerechte Arbeitsmarktreform.
Wir durchleben gerade unsichere Zeiten. Zur noch immer schwelenden Corona-Pandemie kommt nun der Krieg in der Ukraine hinzu. Und neben diesen Krisen ist auch der Übergang zu einer klimafreundlichen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung zu schaffen.
gute Arbeit für alle
Dabei ist eines klar: Angesichts dieser Herausforderungen gibt es genug zu tun und somit auch genug gute Arbeit für alle.
Die Corona-Krise hat gezeigt, wie wichtig gut ausgebaute arbeitsmarktpolitische Instrumente sind. Durch sie konnten viele Menschen unterstützt und auch die Wirtschaft stabilisiert werden. Die Krise hat aber auch deutlich gemacht, dass unser System der Arbeitslosenunterstützung noch Schwächen hat und das Arbeitslosengeld häufig nicht vor Armut schützt.
Unterstütze das Volksbegehren „Arbeitslosengeld rauf“
In der ersten Mai-Woche liegt das Volksbegehren „Arbeitslosengeld rauf“, online oder in den Bezirksämtern, zur Unterstützung auf. Jede Unterschrift ist eine wichtige Unterstützung in der aktuellen Debatte um eine Arbeitsmarktreform und auch ein Votum für ein Arbeitslosengeld, das vor Armut schützt.
Mach mit!
Unterstütze das Volksbegehren „Arbeitslosengeld rauf“.
Jetzt unterstützen!Gute Arbeit braucht auch gute Bezahlung
Immer noch kommen in Wien sechs arbeitssuchende Menschen auf eine offene Stelle und die Zahl der langzeitbeschäftigungslosen Menschen bleibt hoch. Ein Grund für diese Schieflage: Oft fehlt es an den notwendigen Qualifikationen. Oder die Arbeit ist uns als Gesellschaft einfach zu wenig wert, wenn wir etwa an Kinderbetreuung und Pflege denken. Gute Arbeit braucht auch gute Bezahlung. Was es sicher nicht braucht, sind Druck und Strafen für jene, die trotz intensiver Bemühungen keine Arbeit mehr finden.
Vieles ist derzeit in Bewegung und vieles konnte mit den Grünen schon erreicht werden, aber noch viel mehr bleibt zu tun. Der Tag der Arbeitslosen soll uns daran erinnern.
Grün wirkt:
Wir konnten in der Krise eine Reihe von Verbesserungen für Arbeitslose durchsetzen.
- Die Corona-Kurzarbeit bewahrte über 1 Mio Menschen vor der Arbeitslosigkeit.
- Corona-Bonus: mit bis zu 900 EUR für durch Corona arbeitslos gewordene Menschen, konnte hunderttausenden Menschen geholfen werden.
- Die Notstandshilfe wurde während der Pandemie angehoben.
- Größtes Qualifizierungs- und Beschäftigungsförderungspaket aller Zeiten. Greenjobs inklusive: Die Corona Arbeitsstiftung investiert EUR 700 Mio. 485 Mio dafür sind für Qualifizierungsmaßnahmen vorgesehen. Insbesondere für Green Jobs, Digitalisierungs-, Pflege und Bildungsberufe.
- Das Programm „Sprungbrett“ fördert den Wiedereinstieg in die Erwerbsarbeit für 50.000 Langzeitbeschäftigungslose. Dafür werden EUR 300 Mio. zur Verfügung gestellt.
Aber es braucht mehr!
Jetzt geht es darum diese sinnvollen Maßnahmen dauerhaft zu etablieren. Wir setzen uns daher ein, für:
- Eine armutsfeste Arbeitslosenunterstützung. Denn mit 55% Nettoersatzrate ist das ALG in Österreich sehr nieder. Viele von Arbeitslosigkeit betroffene rutschen in die Armut ab.
- Top-Qualifizierungsangebote: Fokus auf Greenjobs und Zukunftsberufe. Denn häufig passen die Qualifikationen der derzeit Areitslosen nicht zu den angebotenen offenen Stellen.
- Ausbau des Bildungsbonus: Finanzielle Absicherung für Menschen in Ausbildung. Ein Zuschuss zum Arbeitslosengeld soll Weiterbildung für noch mehr Menschen ermöglichen.
- Die Beibehaltung von Zuverdienstmöglichkeiten. Durch geringfügige Beschäftigung können sich BezieherInnen niederer Arbeitslosenunterstützung ihr Einkommen aufbessern. Ausserdem bleiben sie mit einem Fuß in der Erwerbsarbeit, was den vollen Wiedereinstieg ins Erwerbsleben erleichtert.